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Taubenschreck, Immobilien durch Taubenabwehr beschützen

Wie groß die Population der Stadttaube oder Straßentaube in Deutschland ist, weiß niemand. Punktuelle Zählungen lassen den Schluss zu, dass sich in einer Großstadt etwa 50 bis 60 Tausend der Vögel aufhalten.

Die Taubenschwärme, die in den Innenstädten nach Futter suchen, stammen von gezüchteten Haus- beziehungsweise Brieftauben ab, deren Vorfahren wiederum die Felsentauben sind. Die Stadttaube ist keineswegs ein modernes Problem.

Bereits aus den römischen und griechischen Hochkulturen des Altertums sind Schriften überliefert, in denen von Taubenschwärmen auf öffentlichen Plätzen der Städte berichtet wird. Ob schon damals der eine oder andere Taubenschreck zum Einsatz kam, ist nicht bekannt.

Die Tiere stellen für den Menschen im Gegensatz zu vielen Behauptungen kaum eine gesundheitliche Gefahr dar. Sicher können sie verschiedene Krankheiten übertragen, jedoch nur, wenn häufiger direkter Kontakt besteht.

So etwa die sogenannte Taubenhalterlunge oder Vogelhalterlunge, eine allergische Reaktion auf den Kot und die Federn der Tiere, betroffen davon sind Vogelzüchter, aber nicht nur Züchter von Tauben, oder auch Personen, die sich beruflich mit der Reinigung von Brutbereichen der Taube beschäftigen und sich dabei nicht ausreichend schützen.

Die größere Gefahr besteht darin, dass der Kot der Tiere die Bausubstanz von Gebäuden angreift.

Frischer Kot oder Urin von Tauben ist mit einem pH-Wert von 6,5 nur leicht sauer. Allerdings sinkt dieser Wert auf 4,5, wenn der Kot oder der Urin trocknet. Die weitaus meisten Gebäude in Deutschland werden mithilfe von Zement und Kalk erstellt, beide alkalisch, wodurch sich eine zersetzende Reaktion ergibt.

Eine einzige Taube gibt etwa 4 bis 12 Kilogramm Kot pro Jahr ab. Dazu ist die Stadttaube wie ihr Urahn, die Felsentaube, kein Baumbrüter. Sie sucht sich für ihr Nest meist im Dachbereich eines Gebäudes einen entsprechenden Platz.

Hochgerechnet lädt so die Population an Stadttauben in einer Großstadt in einem Jahr rund 480 Tonnen Kot und Urin auf die verschiedenen Bauwerke ab. Von der schädlichen Wirkung der Hinterlassenschaften an den Gebäuden einmal abgesehen, ist es natürlich auch eine Frage der Optik.

Taubenschreck, was ist nicht erlaubt?

Die Bezeichnung ist Programm, Taubenschreck bedeutet die Abwehr der Tiere durch Erschrecken oder durch die Verhinderung des Niederlassens beziehungsweise des Brütens.

Der umfassende Tierschutz in Deutschland erlaubt weder die Bejagung von Stadttauben, noch die Vergiftung oder das Aufstellen von tot bringenden Fallen.

Tatsächlich zeigen sich nur zwei Maßnahmen als wirklich wirkungsvoll. Das ist einmal das Verbot von Taubenfütterungen im öffentlichen Bereich und zum anderen die Anbringung eines entsprechenden Taubenschrecks an einem betroffenen Gebäude.

Beide Maßnahmen führen zu einer für die Tauben schadlosen Reduzierung der Population. Stadttauben sind Standorttreu. Verringert sich das Nahrungsangebot genauso wie die Möglichkeit des Brütens, verringert sich auch die Anzahl an Nachkommen.

Die Tiere werden nicht einfach in eine andere Gegend abwandern, sondern es werden nur soviel Jungvögel aufgezogen, wie Nahrung und Nistplätze vorhanden sind. Ein Taubenschreck ist deshalb auch aktiver Tierschutz, der zugleich die Bausubstanz an Gebäuden bewahrt.

Was ist unter einem Taubenschreck vorstellbar?

Der Vorfahre der Stadttaube, die Felsentaube, brütet überall auf der Welt mit Vorliebe an Felsabhängen oder auch in den Klippen einer Küste.

Die Häuser und andere Bauwerke einer Stadt sind für die Stadttaube der ideale Ersatz für Klippen und Felsgestein, dabei sucht sich die Stadttaube zum Nisten einen möglichst unbeobachteten Bereich aus, den sie vor allem in älteren Bestandsbauten findet.

Gleichzeitig versammeln sich Taubenschwärme auf Simsen, Vorsprüngen und Dächern mit leichter Neigung, um von dort auszuspähen, wo es Futter geben könnte.

Genau diesen Vorzug bringen viele Bauten in Altstädten mit, die eine mitunter verwinkelte Architektur aufweisen und oft mehrere Stockwerke hoch sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Stadttaube nicht auch moderne Gebäude nutzt, um aus luftigen Höhen nach Futter zu spähen.

Mit einem Taubenschreck sollen sowohl die Versammlungsorte wie auch die Nistplätze für Tauben unattraktiv gemacht werden.

Es bestehen verschiedene Formen des Taubenschrecks, die in ihrer jeweiligen Ausgestaltung darauf ausgerichtet sind, unterschiedlich große Populationen der Stadttaube abzuschrecken. Dazu gehören:

  • Raubvogel-Attrappen
  • Akustischer Taubenschreck
  • Taubenspikes
  • Abwehrmatten
  • Drähte
  • Netze

Die Liste ist aufsteigend nach der Anzahl der Tauben sortiert, die es zu vertreiben gilt. Bei allen hier aufgezählten Arten des Taubenschrecks steht im Vordergrund, dass die Tiere nicht verletzt oder getötet werden.

Adler

Raubvogel-Attrappen

Das Gurren einer einzelnen Taube ist in der Regel kein störendes Geräusch. Mehrere dieser Tiere können jedoch den Lärmpegel deutlich erhöhen und natürlich auf Balkonen oder Terrassen für unappetitliche Hinterlassenschaften sorgen.

In der freien Natur haben Stadttauben nur wenige Fressfeinde. Der größte Teil davon bewegt sich ebenfalls durch die Luft, so etwa der Wanderfalke, der Uhu oder die Krähe beziehungsweise der Rabe.

Um diese Vögel macht die Taube einen großen Bogen, weshalb sie für wenige Tauben, die sich beispielsweise ein Balkongeländer als Sitzplatz ausgesucht haben, einen effektiven Taubenschreck darstellen können.

Dazu bieten sich auf dem Markt Krähen-Attrappen oder auch Nachbildungen von Greifvögeln an, die auf dem betroffenen Balkon aufgehängt oder aufgestellt werden.

Im Idealfall wird die Attrappe aufgehängt, damit sie sich im Wind bewegt und so Lebendigkeit vortäuscht. Noch besser ist es, sie einmal in der Woche umzuhängen, denn Tauben besitzen ein gutes Standortgedächtnis.

Verändert der aufgehängte oder aufgestellte Raubvogel über mehrere Tage seine Position nicht, geht die Taube berechtigterweise davon aus, dass keine Gefahr droht.

Der Vorteil des Taubenschrecks durch eine Vogelattrappe für Balkone, Terrassen und Gärten ist nicht nur die Abschreckung der Tauben, sondern auch das optische Erscheinungsbild. Eine schön und lebensecht gestaltete Vogelattrappe fügt sich gut in das Gesamtbild ein.

Taube auf Zaun

Taube auf Zaun

Akustischer Taubenschreck

Tauben hören akustische Signale in einem geringeren Frequenzbereich als der Mensch oder ein Säugetier.

Das bedeutet schlicht, dass Tauben keinen Ultraschall wahrnehmen können. Der Laut einer Hundepfeife etwa würde eine Taube nicht interessieren, sie hört ihn nicht. Damit sind als Taubenschreck beworbene Geräte, die mit Ultraschall arbeiten, zwecklos.

Das bedeutet, dass ein akustischer Taubenschreck auch für den Menschen hörbar ist. Kurz bevor Weintrauben ihre Erntereife erlangen, wurden früher in den Weinbergen regelmäßig Böllerschüsse abgegeben, um Vögel zu vertreiben. Das ist natürlich in einem Wohngebiet unzumutbar.

Trotzdem kann ein akustischer Taubenschreck wirksam sein, ohne auch zugleich den Menschen zu vertreiben. Es müssen nur die richtigen Geräusche sein. So etwa die Schreie von Raubvögeln oder auch das Rasseln eines Schlüsselbundes.

Ausgerichtet auf den Versammlungsplatz der Taubenpopulation sorgt dies bei einer eher kleinen Anzahl von Tauben dafür, dass sie diesen Ort meiden.

Der Nachteil des akustischen Taubenschrecks liegt darin, das er dauerhaft betrieben werden muss, was eine relativ umfangreiche Ausstattung mit elektrischen Geräten bedeutet und zumindest tagsüber regelmäßig einzuschalten ist, denn ohne die Geräusche kehren die Tauben schnell zurück. Der Vorteil ist wie bei der Vogelattrappe das optisch eher unauffällige Erscheinungsbild.

Taubenspikes

Sie sind gerade in Innenstädten die wohl populärsten Formen eines Taubenschrecks, die Taubenspikes.

Leider stellen sie zugleich optisch eine wenig attraktive Lösung dar. Taubenspikes bestehen meist aus einem Metallsockel mit Schraubenlöchern, auf dem senkrecht sowie leicht geneigt Stahldrähte angebracht sind. Die mit abgerundeten Spitzen versehenen Taubenspikes hindern die Vögel daran, an dieser Stelle zu landen, ohne das die Tiere verletzt werden.

Mit diesem Taubenschreck lassen sich Dachkanten, Kamine, Erkerdächer, Fenstersimse oder auch im Freien befindliche Leuchtmittel bestücken. Die Taubenspikes sind in verschiedenen Längen erhältlich und lassen sich bei Bedarf verkürzen oder verlängern.

In der Regel werden sie mit dem Untergrund verschraubt, sie können aber auch beispielsweise mit Silikon verklebt werden. Das erlaubt bei Bedarf eine Bohrlochfreie Entfernung.

Mit diesem Taubenschreck lassen sich, wenn an allen benachbarten Gebäuden ebenfalls ausgeführt, auch größere Mengen an Tauben aus eng verbauten Stadtgebieten vertreiben und die Spikes schützen wirkungsvoll vor Verkotung durch die Tiere.

Der Nachteil liegt, wie schon erwähnt, darin, dass die Spikes einem Gebäude einen Festungscharakter verleihen können.

Abwehrmatten

Das Funktionsprinzip der Abwehrmatten als Taubenschreck beruht auf dem gleichen Effekt wie der der Taubenspikes. Die in Kunststoff ausgeführten Abwehrmatten machen es Tauben unmöglich, an einem Standort zu landen, zu laufen oder zu nisten.

Die Abwehrmatten sind jedoch optisch nicht so auffällig und sie sind neben der Länge auch in verschiedenen Breiten erhältlich. Sie ermöglichen es, auch größere Flächen wie ein Schräg- oder Flachdach zu bestücken, um Tauben abzuwehren.

Gleichzeitig lassen sie sich so zuschneiden, das damit eventuelle Nistplätze in Ecken und Winkeln des Dachbereichs unattraktiv werden oder selbst Zaunpfähle nicht mehr zum Sitzen für Tauben geeignet sind.

Ihr Vorteil ist der recht günstige Preis und die großflächige Nutzung. Ihr Nachteil ist die relativ schnelle Verwitterung der Abwehrmatten und je nach Ausformung der Kunststoffspitzen oder Kegel kann die Abschreckung gering sein.

Drähte

Im Gegensatz zu Spatzen oder anderen Kleinvögeln sind Stadttauben zu groß, um auf dünnen Drähten zu balancieren. Dementsprechend kann ein Taubenschreck aus Spanndrähten gerade auf größeren Flächen sehr wirkungsvoll sein.

So etwa die Randbereiche von Dächern, die von den Tauben bevorzugt zum Ausspähen von Futtermöglichkeiten genutzt werden. Eine Variante der Spanndrähte als Taubenschreck sind elektrisch geladene Drähte, die wie Weidezäune funktionieren und für die Tiere gesundheitlich nicht gefährlich sind.

Der Vorteil der Drähte als Taubenschreck besteht in der Möglichkeit, große Bereiche abzudecken, ohne dass die Installation optisch sehr ins Auge fällt. Der Nachteil liegt darin, dass die Spannung der Drähte regelmäßig geprüft werden muss, da sich die natürlichen Temperaturschwankungen auf das Ausdehnen und zusammenziehen der Drähte auswirkt.

Netze

Als Taubenschreck kommen Netze vor allem dann in den Einsatz, wenn es darum geht, Freiflächen abzuschirmen. So werden beispielsweise Innenhöfe mit Netzen überspannt, um Tauben am Landen zu hindern. Das ist dann ähnlich wie beim Reiherschreck.

Die Netze sind dabei so engmaschig, dass sich die Tiere nicht verheddern können. Im Obstanbau sind Netze gegen Vogelbefall schon lange ein bewährtes Mittel.

Die Vorteile der Netze als Taubenschreck beschränken sich auf Freiflächen. Der Nachteil besteht auch hier wie bei den Drähten in einem erhöhten Wartungsaufwand, da die Netze immer einer gewissen Windlast ausgesetzt sind.

Fazit:

Die Frage nach dem passenden Taubenschreck ergibt sich aus der Anzahl der abzuwehrenden Tauben und dem Ort der Abschreckung. Auf jeden Fall ist die Abwehr möglich, ohne dass die Tiere leiden müssen.


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